Ein wertvoller Impuls für den Fortbestand unserer Demokratie
In diesem Sinne wurde den SchülerInnen der 9. und 11. Klassen am vergangenen Dienstag (16.01.2024) das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert, die Shoa, durch das Zeitzeugengespräch mit dem mittlerweile 91jährigen Ernst Grube, der den nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg als Kind und heranwachsender Jugendlicher überlebte, bewusst gemacht und ins Gedächtnis gerufen, um nicht vergessen oder gar ignoriert zu werden.
Ernst Grube, 1932 in München als Sohn eines kommunistischen Vaters und einer jüdischen Mutter geboren und aufgewachsen, erlebte bereits kurz nach der Reichsprogromnacht am 09.11.1938 die traumatische Erfahrung nationalsozialistischer Verfolgung und Ausgrenzung, als er mit seinen Geschwistern in einem Münchner Kinderheim untergebracht und von den durch nationalsozialistische Enteignung wohnungslos gewordenen Eltern als Sechsjähriger getrennt wurde. Kurz vor Kriegsende erfolgte die Deportation Ernst Grubes, seiner Mutter und seiner beiden Geschwister nach Theresienstadt, wo sie die nationalsozialistische Vernichtungspolitik nur knapp überlebten.
Die authentischen, bewegenden Schilderungen Ernst Grubes und die vielen interessierten Nachfragen der SchülerInnen zeigen dabei, dass durch persönliche Begegnungen mit Zeitzeugen entscheidende Impulse gesetzt werden können, den Wert unseres demokratischen Zusammenlebens zu erkennen und zu bewahren, um die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte in Zukunft nicht wiederholen zu müssen.
(Bruce Schönlein, Fachschaftsleiter für Politik und Gesellschaft am Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium)