Schülerzeitung – kein „Journalismus light“!
Annika Svitil, die als Korrespondentin des Bayerischen Rundfunks für den Bereich Westmittelfranken arbeitet, und Nils Fleischmann, der in Passau Journalismus und strategische Kommunikation studiert, waren beide in ihrer Schulzeit jahrelang sehr aktiv in der Chefredaktion unserer damaligen Schülerzeitung, dem Phönix, und haben sich zusammengetan, um unserer jungen Redaktion erste Einblicke in journalistisches Arbeiten zu vermitteln und auch ganz praktische Tipps mit auf den Weg zu geben.
Nach einer gemeinsamen Stärkung (vielen, herzlichen Dank für die Pizza, Frau Hilbert!) ging es dann in zwei Gruppen los:
Während die erste Gruppe bei Nils Fleischmann viel Interessantes zum Thema Medienethik erfuhr, gab Annika Svitil der zweiten Gruppe wichtige Tipps zum Thema Interviewtechnik. Nach jeweils rund 40min wurden die beiden Gruppen dann getauscht.
Ausgehend von Praxisbeispielen zu Rügen des Deutschen Presserates und Informationen über den Pressekodex, kam Nils Fleischmann zu einem eindringlichen Fazit für die junge Redaktion: Auch eine Schülerzeitung hat Verantwortung und ist den moralischen Werten des Pressekodex wie beispielsweise dem Verbot der Diskriminierung oder dem Gebot der wahrhaftigen Berichterstattung und gründlichen Recherche verpflichtet – gerade in Zeiten von Fake News. Dadurch wurde unseren Nachwuchsjournalistinnen und Journalisten sehr deutlich gemacht, wie wichtig eine professionelle Berichterstattung in der heutigen Zeit ist.
Annika Svitil berichtete sehr offen über Pleiten, Pech und Pannen, die in der Praxis beim Interviewen von Personen einfach mal passieren – „aber eben nur einmal!“ – wie beispielsweise, dass die Batterien des Aufnahmegerätes mitten im Gespräch ausgehen können, wenn man sie vorher nicht überprüft hat. Vor allem aber ermutigte sie die Nachwuchsjournalistinnen und Journalisten, nachzufragen und sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Sie wies auch darauf hin, dass man natürlich jedem Interviewpartner mit Respekt begegnen müsse, diesen aber auch von seinem Gegenüber einfordern dürfe, egal, ob man „nur“ von einer Schülerzeitung oder von einem renommierten Blatt komme.
Alles in allem haben beide Referenten unsere Hin&WEG-Redaktion in ihrer Arbeit sehr bestärkt und sie dazu ermutigt, engagiert am Ball zu bleiben. Wir haben viele wertvolle Informationen und Tipps bekommen und darüber hinaus auch schon erste Kontakte zu echten Journalistik-Profis geknüpft, denn beide Referenten haben angeboten, jederzeit für Fragen und Hilfe zur Verfügung zu stehen.
Text: Irene Hardt
Fotos: Irene Hardt und Inga Kellinghaus