Lesung
Mirriane Mahn am WEG
Am Mittwoch, den 6. November 2024, besuchte die politische Aktivistin, Theatermacherin und Autorin Mirriane Mahn das Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium und hielt dort eine Lesung aus ihrem kürzlich erschienenen Roman „Issa“. Den Schülerinnen und Schülern der elften Jahrgangsstufe sowie eines Kurses aus der Q 12 erzählte sie dabei lebendig und spannend über die Kolonien Deutschlands in Afrika (1884-1919) und deren Auswirkungen auf die Afrikaner damals und heute. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass ihr als in Kamerun (eines der damals von Deutschland besetzten Gebiete) geborener Frau das Thema sehr am Herzen liegt und sie viele persönliche Erfahrungen in das Gespräch einbringen konnte. So ist ihr Roman „Issa“ zwar nicht autobiografisch, aber die Autorin hat ihrer Protagonistin einige ihrer Erfahrungen, gerade was Rassismus im heutigen Deutschland betrifft, mitgegeben. Issa wächst in Deutschland auf und hat aufgrund ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft mit rassistischen Vorurteilen zu kämpfen. Als sie schwanger wird und daraufhin zu ihrer Großmutter nach Kamerun reist, erfährt sie: Deutschland spielte schon sehr lange Zeit eine entscheidende Rolle in der Geschichte ihrer Familie. Eine Passage aus dem Roman, die von einem Aufstand gegen die blutige Herrschaft der Deutschen im Jahr 1908 handelt, macht dies eindrücklich deutlich. Am Ende verriet die Autorin, dass sie zwar politisch aktiv bleiben möchte, jedoch sehr froh ist, wenn ihre Amtszeit im Frankfurter Stadtparlament abläuft, da sie gemerkt hat, dass eine Tätigkeit als Politikerin nichts für sie ist. Sie beeindruckte bei dieser Lesung durch ihre offene, auch humorvolle Art und gab durch ihre lebendige Darstellung von Rassismus und dessen Auswirkungen viel Stoff zum Nachdenken.
Ronja Halmen (Q12)