Rhythmus rettet Leben
Schwabach – „Ha-ha-ha-ha, Staying Alive, Staying Alive“ – wenn dieser Ohrwurm von den Bee Gees durch die Aula des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums hallt, hat man es im Normalfall mit einem Konzert beispielsweise der „Singing Girls“ des WEG zu tun. Nicht so an jenem Oktober-Montag, wahlweise bekannt als „Restart a Heart Day“, Reanimations- oder Wiederbelebungstag: Die SchulsanitäterInnen unter der erfahrenen Leitung von Katharina Lamparth haben sich dort in den beiden Pausen mit Bodenmatten und Trainingspuppen verteilt und üben mit SchülerInnen wie LehrerInnen, die es gerne lernen oder ihr Wissen auffrischen möchten, die Herzdruckmassage, die im wahrsten Sinne Leben rettet – und das auf die leichteste, intuitivste Art, die man sich vorstellen kann, eben im Rhythmus eines bekannten Gassenhauers. Noch dazu mit textlichem Themenbezug – wer eher schwarzhumorig veranlagt ist, darf es gerne auch mit AC/DCs „Highway to Hell“ probieren, aber der Effekt ist, nicht nur am musischen Gymnasium, deutlich spürbar derselbe: Die Woche der Wiederbelebung unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) mit diversen Aktionen – in Deutschland seit 2013 stattfindend – erhöht erfolgreich die Aufmerksamkeit für das Thema Wiederbelebung durch Laien und verbessert damit die Überlebensrate nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand entscheidend! Die entsprechende Laien-Reanimations-Quote lag 2022 schon bei über 50 Prozent gegenüber 16 Prozent im Jahr 2008.
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt es zu einem Stopp der Pumpfunktion des Herzens und der Blutkreislauf gelangt zum Stillstand. Das Gehirn wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und seine Zellen beginnen nach drei bis fünf Minuten abzusterben. Mit einer schnell einsetzenden Herzdruckmassage kann oftmals erreicht werden, dass der Restsauerstoff im Blut zirkuliert und Betroffene wiederbelebt werden können.
Text: Jörg Weese + BMG
Fotos: Andreas Baumgärtel