top of page

Vergangenheit, die nicht vergessen wird:

Vergangenheit, die nicht vergessen wird:

Flossenbürg ist ein ehemaliges Arbeitslager der Nazis aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Mittlerweile ist es eine Gedenkstätte, die wir besucht haben. Wir wurden durch die verschiedenen Teile des Geländes geführt und uns wurden Geschichten und Fakten erzählt, die teilweise unvorstellbar grausam waren. Auch gab es eine interessante und eindrucksvolle Ausstellung, in der Geschichten, Bilder und Artefakte ausgestellt wurden. An dem Tag war es unglaublich eisig, teilweise hat es sogar geschneit. Dadurch konnte man sehr gut nachvollziehen, wie schrecklich es damals wohl war, in dieser Kälte in einem Steinbruch zu arbeiten. Uns ging das sehr nahe, da wir später die Kleidung eines Häftlings sehen konnten, die wirklich sehr dünn war. Diese wurde von einem ehemaligen Gefangenen zur Verfügung gestellt. Natürlich war alles sehr schrecklich, was wir gesehen haben, aber man hat auch das Ziel der Gedenkstätte erkannt. Sie versucht, den Häftlingen ihre Identität zurückzugeben, die ihnen von den Nazis geraubt worden ist, als diese ihnen Namen und Individualität zu nehmen versuchten. Wir hatten die Möglichkeit, viele Geschichten einzelner Personen zu lesen, und zu erfahren, wer sie wirklich waren, aus welcher Familie sie kamen, woher sie stammten und auch warum sie in Flossenbürg gelandet sind.
Beispielsweise die Geschichte eines tapferen Jugendlichen: Gegen Ende des Krieges fand ein Todesmarsch statt, für den der Junge zu geschwächt war. Deshalb wurde er von einem Mithäftling versteckt, bis die Amerikaner ihn gefunden und befreit haben. Eine andere Geschichte erzählt von dem schrecklichen Weihnachtsfest, bei dem statt einer Weihnachtsfeier mehrere Hinrichtungen im Beisein aller Häftlinge stattgefunden haben. Da in dem Lager sehr viele z.B. polnische Inhaftierte stark katholisch waren, muss es grauenhaft gewesen sein, so etwas ausgerechnet am Weihnachtsfest erleben zu müssen.
Wir haben auch die erste Gedenkstätte Flossenbürgs gesehen, die kurz nach dem Krieg erbaut wurde, von polnischen Häftlingen aus anderen Lagern. Diesen war schon damals wichtig gewesen, dass dieses Ereignis zwar für immer der Vergangenheit angehört, jedoch nie in Vergessenheit geraten darf. Daher haben sie als Erinnerung alle Asche der gestorbenen Häftlinge, die sie finden konnten, aufgehäuft und bepflanzt. Das stellte zumindest eine Art Begräbnis dar. Außerdem wurde eine Kapelle gebaut, aus den Steinen zweier Wachtürme, in der die Zahlen der Häftlinge aus einzelnen Ländern auf Wandtafeln festgehalten sind.
Zwar stehen viele Gebäude von damals heute nicht mehr und es ist verwirrend zu sehen, dass Teile des ehemaligen Lagers überbaut und „normal“ bewohnt sind. Aber das verdeutlicht auch, wie wichtig es ist, eine solche Gedenkstätte aufrechtzuerhalten und Besuche dort durchzuführen. Denn man sollte darüber aufklären und daran erinnern, was passiert ist, schon allein dass es nicht noch einmal geschieht. Es war insgesamt eine sehr eindrucksvolle Exkursion, bei der wir viel lernen und besser verstehen konnten.

Sophia Paulus und Isabel Wedel-Weinmann, Klasse 9a

bottom of page